Dynamic RS Shine Bright Wassertrense 16 mm doppelt gebrochen - Sensogan

Artikelnummer: 40426_SB
  • ergonomische Form gewährleistet gleichmäßige Druckverteilung auf die Zunge, Mittelstück um 45° nach vorne geneigt
  • liegt anatomisch korrekt zwischen Zunge und Gaumenbogen, erlaubt effektive Hilfengebung
  • zur Förderung einer vertrauensvollen Anlehnung
  • ideal auch für sensible Pferde oder Pferde mit fleischiger Zunge
Gebisse der Shine Bright Edition sind an den Seiten mit Glaskristallen verziert. Es stehen jeweils 6 Farben zur Auswahl.

Dynamic RS Gebisse sind so geformt, dass sie anatomisch korrekt zwischen Zunge und Gaumen liegen und keinen Druck auf empfindliche Maulpartien ausüben.

Sie sind eine Weiterentwicklung der KK ULTRA Gebisse, deren Mittelstück bzw. Gelenk in der Mitte um 45° nach vorne geneigt ist und somit den sensiblen Tastsinn der Zunge nutzt.

Durch die ergonomische Form kommen die Zügelhilfen gezielter im Pferdemaul an. Der durch die Zügelhilfe ausgelöste Druck verteilt sich über die gesamte Zunge, die im Maul wie ein Polster wirkt.
Das Mundstück fügt sich optimal in die Zungen- und Maulkontur ein, die Einwirkung wird präzise und effektiv. Bei korrekter Anwendung fördern Dynamic RS Gebisse eine vertrauensvolle Anlehnung - auch bei sensiblen Pferden.
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Mehr Informationen
LPO Zulassung Zugelassen für alle Prüfungsarten mit Zäumung auf Trense
Gebissringart Wassertrense
Stärke 16 mm
Material Sensogan mit Edelstahlseiten
Mundstück doppelt gebrochen
Ring-Ø 70 mm
Verwendung Trensen
FAQ

Voraussetzung für das korrekte Verschnallen eines Gebisses ist immer die korrekte Verschnallung des Reithalfters. Der Nasenriemen sollte dabei entsprechend der 2-Finger-Regel verschnallt sein und die natürliche Kaubewegung des Pferdes zulassen. Das Gebiss sollte in der passenden Größe gewählt werden und so verschnallt sein, dass am Maulwinkel ein bis zwei Falten entstehen. Beim Auftrensen sollte das Genickstück leicht über die Ohren zu streifen sein, ansonsten ist das Gebiss zu hoch eingeschnallt. Wenn das Backenstück bei Zügelannahme „schlackert“ ist das Gebiss zu tief eingeschnallt.

Bei allen Sprenger Gebissen, die seitlich am Mundstück mit einem Pfeil gekennzeichnet sind, ist zur Gewährleistung der optimalen Wirkungsweise darauf zu achten, dass der Pfeil auf der linken Hand nach vorne zeigt.

Normale Wassertrense

Gebisse ohne die besondere Kennzeichnung durch den Pfeil an der Seite können beliebig herum eingeschnallt werden. Dies gilt in der Regel für normale Stangen- oder einfach gebrochene Gebisse. Bei normalen einfach gebrochenen Gebissen ist fertigungstechnisch bedingt immer ein Gebissschenkel länger als der Andere. Auf der Seite mit dem längeren Gebissschenkel wird entsprechend mehr Druck auf den Zungenrand und Unterkiefer geleitet als auf der anderen Seite. Um nicht langfristig mehr Druck auf eine Zungen- und Unterkieferhälfte auszuüben, ist es empfehlenswert, normale einfach gebrochene Gebisse in regelmäßigen Abständen umzudrehen.

Turnado Gebiss

Mit einem Turnado Gebiss oder einem einfach gebrochenen Dynamic RS Gebiss können Sie dem geschilderten Problem übrigens entgehen, denn bei diesen Modellen ist das Gelenk in der Mitte des Mundstücks speziell gewinkelt, wodurch der Druck bei Zügelanzug gleichmäßig auf beide Zungenhälften verteilt wird.

Einfach gebrochene Gebisse

Einfach gebrochene Gebisse leiten die Zügelhilfe des Reiters über die Zungenränder und die Unterkieferknochen an das Pferdemaul weiter. Bei Zügelanzug stellt sich das Gelenk in der Mitte des Mundstücks leicht auf, und der Druck auf die Zungenränder nimmt zu.

Das beschriebene „Aufstellen“ des Gebisses wird häufig als sogenannter Nussknacker-Effekt bezeichnet, bei dem die unteren Laden eingeklemmt werden und/oder das Auge des Gelenks in den Gaumen des Pferdes drückt.

Dies ist jedoch ausschließlich der Fall, wenn das verwendete Gebiss deutlich zu groß oder zu dick für das entsprechende Pferdemaul ist. Insbesondere bei Pferden mit einem flachen Gaumenbogen, besteht dann tatsächlich die Gefahr, dass Druckstellen oder sogar Verletzungen im Gaumenbereich entstehen können.

Da die Gebissschenkel herkömmlicher einfach gebrochener Gebisse (Ausnahme: Dynamic RS und Turnado) fertigungstechnisch bedingt immer unterschiedlich lang sind, wird auch einseitig immer etwas mehr Druck ausgeübt. Es ist deshalb zu empfehlen, einfach gebrochene Gebisse regelmäßig umzudrehen.

Bei Turnado oder einfach gebrochenen Dynamic RS Gebissen wurde das Gelenk um 45° nach vorne geneigt. Diese spezielle Winkelung ermöglicht eine gleichmäßigere Einwirkung auf beide Zungenränder.

Zur Gewährleistung der optimalen Wirkungsweise sind beide Modelle seitlich am Mundstück mit einem Pfeil gekennzeichnet. Es ist darauf zu achten, dass der Pfeil auf der linken Hand nach vorne zeigt.

Doppelt gebrochen Gebisse

Doppelt gebrochene Gebisse haben im Vergleich zu einfach gebrochenen Gebissen kürzere Schenkel, die durch ein Mittelstück miteinander verbunden sind. Die Druckverteilung erfolgt dadurch gleichmäßiger und großflächiger auf die Zungenhälften, ohne dass das Mittelstück in den Gaumen drückt.

Der durch Zügelanzug entstehende Druck wird also deutlich großflächiger über die Zunge verteilt und auf den Unterkiefer geleitet als bei einfach gebrochenen Gebissen. Durch das speziell angepasste und nach vorne geneigte Mittelstück bei allen doppelt gebrochenen Sprenger Gebissen aus Sensogan und Aurigan, kann bei passender Gebissgröße kein Gaumendruck entstehen.

Ringtrensen / Wassertrensen

Gebisse mit durchlaufenden Ringen wirken ausschließlich auf Zug. Bei Zügelanzug wird der Druck über die Zunge auf den Unterkiefer weitergeleitet. (Eventueller Druck auf das Genick entsteht hierbei nicht durch das Gebiss, sondern über das Reithalfter)

Durch die beweglichen Ringe kann eine unruhige oder unerfahrene Reiterhand abgefedert, bzw. ausgeglichen werden. Außerdem kann das Pferd das Gebiss durch Anspannen der Zunge etwas anheben und dadurch zu starkem Druck durch Zügelanzug kurzfristig ausweichen.

Grundsätzlich sind Ringtrensen für jedes Pferd und jeden Ausbildungsstand geeignet. Gerade für das Anreiten von jungen Pferden oder für Reitanfänger sind Gebisse mit durchlaufenden Ringen besonders empfehlenswert.

Ringtrensen sollten in der Größe so gewählt werden, dass sie die Lefze nicht einklemmen und der Abstand zwischen Ringloch und Maulwinkel nicht größer als 0,5 cm pro Seite beträgt.

Olivenkopf-, D-Ring- und Schenkeltrensen

Olivenkopf-, D-Ring- und Schenkeltrensen wirken wie Wassertrensen ausschließlich auf Zug. Der Druck wird bei Zügelanzug über die Zunge auf den Unterkiefer weitergeleitet. Die Zügelhilfen werden im Vergleich zu Wassertrensen direkter übertragen. Die Bewegungen unruhiger oder ungeübter Reiterhände werden nicht abgefedert, sondern direkt auf die Zunge geleitet.

Da das Mundstück fest am Ring angebracht ist, liegt es besonders ruhig im Pferdemaul. Durch die weichen Übergänge zu den Seitenteilen sind diese Gebisse besonders maulwinkelschonend. Außerdem besteht durch die Auflagefläche der Seitenteile eine zusätzliche seitliche Anlehnung, die z. B. das Reiten von Wendungen und die Begrenzung am äußeren Zügel (verwahrende Zügelhilfe) erleichtert.

Die seitliche Anlehnung von D-Ring und Schenkeltrensen ist im Vergleich zu Olivenkopftrensen stärker. Je größer die Kontaktfläche zwischen Seitenteil und Lefze, desto größer ist auch die seitliche Einwirkung.

Diese Gebisse eignen sich besonders für Pferde mit empfindlichen Maulwinkeln, für Pferde, die dazu neigen über die Schulter auszubrechen (z.B. beim Abwenden oder beim Anreiten von Sprüngen) oder für Pferde, die ein sehr unruhiges Maul haben und mit dem Mundstück einer Ringtrense zu sehr „spielen“.

Nicht zu empfehlen sind diese Gebisse für junge Pferde zum Anreiten (allererste Phase, wenn das Pferd noch gar kein Gebiss kennt) sowie für Reiter mit unruhiger oder harter Hand und Reitanfänger.

Trensen mit festen Seitenteilen sollten in der Größe so gewählt werden, dass sie relativ dicht am Maulwinkel anliegen, aber die Lefze nicht einklemmen – in der Regel 0,5 bis 1 cm kleiner als Ringtrense.

Trensen mit zusätzlicher Genickeinwirkung

Bei Multi Ring Trensen verteilt sich der Druck bei Zügelanzug zunächst über die Zunge auf den Unterkiefer und dann auf das Genick. Dadurch erhält der Reiter bei stark werdenden und sich nach oben entziehenden Pferden wieder mehr Kontrolle, denn durch den Druck auf das Genick reagieren Pferde in der Regel mit Herabsenken des Kopfes.

Für Pferde, die sich eher nach unten entziehen und dazu neigen sich zu verkriechen, sind diese Gebisse nicht empfehlenswert.

3-Ring Gebisse:

Bei 3-Ring Gebissen ist dieser Effekt noch deutlicher, da die Hebelwirkung durch die Länge des Seitenteils noch größer ist. Die optimale Wirkung wird hier bei Verwendung von 2 Zügelpaaren erzielt. Der Hauptzügel im großen Ring wirkt auf Zug (Zunge und Unterkiefer), das 2. Zügelpaar im unteren Ring kann bei Bedarf über das Backenstück Druck auf das Genick (Nackenband) ausüben. Voraussetzung hierfür ist natürlich eine geübte und gefühlvolle Reiterhand.

 

zu beachten:

Das Pferd ist im Bereich des Nackenbands sehr empfindlich. Unter dem Nackenband liegen Schleimbeutel, die sich bei zu langem und starkem Druck entzünden können. Über das Genick sollte dementsprechend nur dosiert eingewirkt werden.

Bei Druck auf das Genick reagiert das Pferd mit einem Herabsenken des Kopfes. Insbesondere beim Anreiten von Sprüngen sollte das Pferd jedoch in der Lage sein den Kopf so anzuheben, dass es den Sprung taxieren und sich ausbalancieren kann.

Gebisse mit Genickwirkung gehören deshalb ausschließlich in erfahrene und geübte Reiterhände.

Trensen mit zusätzlicher Einwirkung auf Genick und Unterkiefer

z. B. Reitkandare, Pelham oder Springkandare

Diese Gebisse wirken auf drei verschiedene Punkte am Pferdekopf: über die Zunge auf den Unterkiefer, durch Hebelwirkung der seitlichen Anzüge auf das Genick sowie über die Kinnkette auf den Unterkiefer. Die Zügelhilfe wird also auf die verschiedenen Druckpunkte am Pferdekopf verteilt. Dies ermöglicht dem Reiter eine bessere Einwirkung und Kontrolle, z. B. bei starken oder charakterstarken Pferden.

Reitkandaren sind in Dressurprüfungen ab einer bestimmten Klasse vorgeschrieben. Pelhams und Springkandaren werden hauptsächlich in Spring-, Gelände- und Jagdprüfungen eingesetzt, sind jedoch auch bei Freizeitreitern mit starken Pferden im Gelände beliebt. Eine korrekte Grundausbildung und -rittigkeit sollten Voraussetzung für die Verwendung solcher Gebisse sein.

Da der Unterkiefer des Pferdes sehr empfindlich und nur mit einer dünnen Hautschicht überzogen ist, bietet sich die Verwendung einer Kinnkettenunterlage als Polster an. In Springprüfungen bis Klasse M sind Pelhams ausschließlich in Verbindung mit einer Kinnkettenunterlage und Pelhamriemchen zugelassen. Ab Klasse M darf das Pelham auch mit zwei Zügelpaaren und ohne Kinnkettenunterlage verwendet werden.

Verschnallung und Größenauswahl:

Der obere Ring wird in das Backenstück der Trense / Kandare eingeschnallt. Die Kinnkette sollte so angebracht werden, dass der untere Baum bei Zügelanzug einen Winkel von 30 – 45° zulässt. (Bild) Es ist darauf zu achten, dass die Kinnkette korrekt ausgedreht ist.

Aufgrund der festen Seitenteile sollten diese Gebisse in der Größe so gewählt werden, dass sie relativ dicht am Maulwinkel anliegen, aber die Lefze nicht einklemmen – sie sind in der Regel ½ bis 1 cm kleiner zu wählen als Wassertrensen.

Zu beachten: Das Pferd ist im Bereich des Nackenbands sehr empfindlich. Unter dem Nackenband liegen Schleimbeutel, die sich bei zu langem und starkem Druck entzünden können. Das Pferd reagiert bei Druck auf das Genick mit dem Herabsenken des Kopfes. Insbesondere beim Anreiten von Sprüngen sollte das Pferd jedoch in der Lage sein den Kopf zu heben, um den Sprung taxieren und sich ausbalancieren zu können. Gebisse mit Genickwirkung gehören deshalb ausschließlich in erfahrene und geübte Reiterhände. Bei zu starkem Anzug des unteren Zügels wird die Zunge zwischen Gebissstück und Unterkiefer fixiert. Zu langer und starker Druck kann die Zunge einklemmen und die Durchblutung stören.

 

Zäumungen mit Einwirkung auf Genick, Nase und Unterkiefer

z. B. Hackamore

Das Hackamore wirkt bei Zügelanzug zunächst auf das Genick, dann gleichmäßig weiter auf die Kinngrube und den Nasenrücken. Die Einwirkung erfolgt also über drei verschiedene Punkte am Pferdekopf. Das Hackamore wird in der Regel gebisslos verwendet, weshalb die Zunge bei dieser Zäumung komplett entlastet ist.

Das Hackamore muss so verschnallt sein, dass zwischen Nasenrücken (nicht freitragendes Nasenbein) und dem Nasenriemen zwei Finger Platz haben. Das Backenstück wird in den oberen Ring geschnallt, die Zügel in den unteren Ring am Ende des Seitenteils.

Bei Bedarf kann bei sogenannten Kombi Hackamores zusätzlich ein Gebiss eingeschnallt werden, sodass alle vier Druckpunkte am Pferdekopf genutzt werden können.

Zu empfehlen für Pferde, die eine Verletzung im Maul haben oder mit Gebissen oder Druck auf der Zunge unzufrieden laufen. Nicht geeignet für junge Pferde und Reitanfänger. Bei einer gebisslosen Zäumung sind einseitige Zügelhilfen nur bedingt möglich. Der Reiter sollte deshalb in der Lage sein, sein Pferd mit Kreuz- und Schenkelhilfen durch die Wendung zu reiten.

Gebisse dienen als Kommunikationsmittel zwischen Reiter und Pferd und sollen die Zügelhilfen des Reiters direkt und gezielt an das Pferd weitergeben. Damit ein Gebiss die gewünschte Wirkung so gut wie möglich erzielen kann, ist es wichtig, dass es in Form und Größe genau passt und korrekt verschnallt wird. Denn das Maul ist einer der sensibelsten Bereiche des Pferdes und sollte daher unbedingt mit Vorsicht und Sorgfalt behandelt werden. Das verwendete Gebiss sollte daher den individuellen Bedürfnissen des Pferdemauls angepasst sein und weder drücken, noch scheuern oder unangenehm für das Pferd sein.

Bei der Größenauswahl von Gebissen sind zwei Faktoren besonders zu beachten:
- Gebissweite
- Gebissstärke

Gebissweite

Gemäß der Durchführungsbestimmungen zu § 70 der aktuellen LPO dürfen Gebisse „die Maulwinkel nicht einklemmen und zwischen Maulwinkel und Gebissring nicht mehr als 0,5 cm herausragen, wenn das Gebiss gerade im Maul liegt.“ (LPO 2013, S.287.)

Gebisse mit durchlaufenden Ringen

Bei korrekter Verschnallung von Gebissen mit durchlaufenden Ringen (Wassertrensen) sollte rechts und links nicht mehr als 0,5 cm Platz zwischen Maulwinkel und Gebissring sein. Der Ring sollte immer frei beweglich sein und den Maulwinkel nicht einklemmen.

Gebisse mit festen Seitenteilen

z. B. Olivenkopf- und D-Ring Gebisse oder Schenkeltrensen

Gebisse mit festen Seitenteilen sollten immer eine Nummer kleiner gewählt werden als Wassertrensen. Die optimale Wirkung dieser Gebisse wird erzielt, wenn das Seitenteil relativ dicht am Maulwinkel anliegt. Das Gebiss liegt dadurch ruhig im Pferdemaul und mithilfe der anliegenden Seitenteile kann eine zusätzliche seitliche Einwirkung erzielt werden.

Kandaren und Unterlegtrensen

Die Unterlegtrense sollte in Form und Weite ähnlich der verwendeten Standardtrense gewählt werden. Die Kandare liegt unterhalb der Unterlegtrense im Pferdemaul. An dieser Stelle wird das Maul schmaler, weshalb die Kandare ½ bis 1 Nummer kleiner gewählt werden sollte als die Unterlegtrense.

Gebissstärke

Die Gebissstärke, also die Dicke eines Gebisses, sollte unbedingt an die anatomischen Gegebenheiten des Pferdemauls angepasst sein. Eine in Zusammenarbeit mit der Tierärztlichen Hochschule Hannover durchgeführte Vermessung von Maulhöhlen bei Pferden ergab, dass die Maulhöhle von Pferden kleiner und flacher ist als bis dahin angenommen wurde. Auch lassen sich keine Rückschlüsse von der Größe eines Pferdes auf die Größe der Maulhöhle ziehen. 

Mit Hilfe Ihres Pferdezahnarztes oder des sogenannten „2-Finger-Tests“ lässt sich herausfinden wie viel Platz im Maul Ihres Pferdes ist und welche Gebissstärke sie wählen sollten. Hierzu legen Sie einfach die zusammengelegten Zeige- und Mittelfinger an die Stelle ins Pferdemaul, an der das Gebiss eingelegt wird.

Ist der Abstandzwischen der oberen und unteren Lade gering, verspüren Sie Druck auf beiden Fingern. Die empfohlene Stärke liegt dann bei 14 – 16 mm.

Bei größerem Abstand zwischen oberer und unterer Lade verspüren Sie kaum Druck auf den Fingern. Die empfohlene Stärke liegt dann bei 16 – 18 mm.

Wenn ein zu dickes Gebiss gewählt wird, besteht die Gefahr, dass Druck auf den empfindlichen Gaumen ausgeübt wird. Dadurch können Druckstellen und Verletzungen entstehen, in jedem Fall ist das aber unangenehm für Ihr Pferd. Dieses Problem tritt in der Praxis relativ häufig auf und kann zu Kopfschlagen, Aufsperren des Maules oder „sich auf die Hand legen“ führen.

Einige der Fachhändler, die Herm. Sprenger Produkte führen, bieten ihren Kunden einen ganz besonderen Service: das HS Testcenter. Das Testcenter ist in der Regel mit einer vielfältigen Gebissauswahl bestückt. Der Kunde hat hier die Möglichkeit ein Gebiss vor dem Kauf zunächst auszuleihen und zu testen.

Alle Fachhändler, die ein HS Testcenter im Laden haben, sind auf unserer Seite mit einem gelben Vermerk „mit Testcenter“ gekennzeichnet. Einen Händler in Ihrer Nähe finden Sie in der Händlersuche weiter unten auf dieser Seite.

Bitte beachten Sie, dass das Testcenter nicht über Herm. Sprenger direkt abgewickelt werden kann, sondern ausschließlich über entsprechende Fachhändler. Bitte setzen Sie sich zum Testen der Gebisse vorab mit dem Fachhändler in Verbindung. Die Kontaktdaten finden Sie ebenfalls in unserer Händlersuche.

Sensogan und Aurigan Gebisse wurden speziell für den Gebrauch im Pferdemaul entwickelt. Da Sensogan und Aurigan Gebisse massiv gegossen werden und die Oberfläche nicht beschichtet ist, kann diese sich auch nicht „lösen“ oder „abblättern“. Die hier beschriebenen Ablagerungen und Verfärbungen sollten regelmäßig entfernt werden. Grundsätzlich spricht jedoch nichts dagegen, ein solches Gebiss weiter zu verwenden.

Oberflächenveränderungen bei Aurigan und Sensogan Gebissen lassen sich in zwei Kategorien unterteilen:

  • Ablagerungen auf dem Mundstück
  • Verfärbung des Mundstücks

Ablagerungen auf dem Mundstück

Ablagerungen auf dem Mundstück sind in der Regel auf Speichelrückstände oder Futterreste zurückzuführen. Durch regelmäßiges, gründliches Reinigen mit Wasser nach dem Reiten kann solchen Ablagerungen vorgebeugt werden. Sind bereits Ablagerungen auf dem Mundstück zu sehen, hilft das Polieren mit der im Fachhandel erhältlichen Sprenger „Diamond Paste“.

Verfärbung des Mundstücks

Da Aurigan und Sensogan Gebisse einen hohen Kupferanteil haben, dunkelt das Material mit der Zeit nach. Ursache hierfür ist die natürliche Oxidation, die durch den Kontakt von Kupfer mit Sauerstoff entsteht. Diese ist durchaus erwünscht, denn sie fördert die Kautätigkeit des Pferdes. Durch Verwendung der im Fachhandel erhältlichen Reinigungspaste „Diamond Paste“ können diese Verfärbungen schnell und einfach entfernt werden. 

Grundsätzlich sollten Sie Ihre Gebisse regelmäßig und gründlich mit Wasser abwaschen - im Idealfall nach jedem Benutzen. Dadurch wird Oberflächenveränderungen vorgebeugt, die in der Regel durch Ablagerungen von Speichel- und Futterresten verursacht werden.

Gebisse aus den innovativen Materialien Sensogan und Aurigan enthalten Kupfer. Durch Oxidation (notwendig zur Anregung der Speichelbildung) dunkeln die Gebisse nach und können an Glanz verlieren. Mithilfe der im Fachhandel erhältlichen „Diamond Paste“ lassen sich Gebisse aus Metall jedoch besonders einfach reinigen und pflegen. Sie enthält mikrofeine Politurkörper, ist hautfreundlich, lebensmittelecht und gift- und säurefrei.

Bei Gebissen mit Olivenkopfseitenteilen kann es vorkommen, dass durch die Reibung von Metall auf Metall quietschende Geräusche entstehen. Durch gründliches Säubern und Ölen des Materials, z. B. mit Ballistol kann dem schnell und effektiv entgegengewirkt werden.

Kunststoff- oder Gummigebisse, beziehungsweise Gebisse mit einem Gummianteil sollten Sie ebenfalls regelmäßig abwaschen und auf ihren Zustand überprüfen. Einkerbungen, die z. B. durch Kontakt mit den Zähnen entstehen, können insbesondere auf Kunststoffgebissen scharfe Kanten entstehen lassen, die das Pferd verletzen können. Bei Gummi- oder Kunststoffgebissen gibt Sprenger keine Garantie auf Zerbiss. Durch Zerbiss entstandene Einkerbungen sind dementsprechend kein Reklamationsgrund.

Die von Sprenger produzierten Qualitätsprodukte haben in der Regel eine überdurchschnittlich lange Lebensdauer. Dennoch ist es wichtig, den Zustand der Produkte regelmäßig auf die Funktionstüchtigkeit zu überprüfen.

Austauschen sollte man ein Produkt, sobald für Pferd oder Reiter ein Sicherheitsrisiko besteht. Zum Beispiel wenn durch einen Sturz ein Gebiss verbogen wurde. Im Zweifel wird Ihr Fachhändler vor Ort Sie diesbezüglich gerne beraten.

Gebisse werden häufig über einen langen Zeitraum genutzt und durch den täglichen Gebrauch stark beansprucht. Vor allem ältere und häufig benutzte Gebisse sollten deshalb regelmäßig an den Ringlöchern auf scharfe Kanten untersucht werden. Scharfkantige oder deutlich ausgeschlagene Gebisse können Verletzungen verursachen und sollten ausgetauscht werden.

Verfärbungen auf dem kupferhaltigen Material sind kein Grund zum Austausch eines Gebisses. Sie entstehen durch den natürlichen Oxidationsvorgang und können durch gründliche Reinigung, zum Beispiel mit der Sprenger Reinigungspaste „Diamond Paste“ einfach wegpoliert werden.

Jegliche Reparaturen oder Reklamationen können ausschließlich über Ihren Fachhändler abgewickelt werden. Gebisse aus Sensogan und Aurigan können in Einzelfällen durch Polieren und Schleifen wieder aufbereitet werden. Auch scharfkantige Ringlöcher, die nach langjährigem Gebrauch entstehen, können in Einzelfällen durch Schleifen ausgebessert werden. Voraussetzung ist allerdings, dass das jeweilige Gebiss ansonsten in völlig unbedenklichem und komplett einsatzfähigem Zustand ist und der Materialabrieb nicht zu groß ist. Bitte legen Sie das jeweilige Gebiss vorab zur Beurteilung Ihrem Fachhändler vor.

Grundsätzlich ist jeder Reiter selbst dafür verantwortlich seine verwendete Ausrüstung im Hinblick auf die LPO-Zulassung zu überprüfen. Ansprechpartner für alle Fragen bezüglich der LPO ist die FN, Abteilung Turniersport.

Für welche Disziplinen und Klassen die einzelnen Gebissmodelle zugelassen sind, kann an verschiedenen Stellen nachgelesen werden:

- Der LPO-Ausrüstungskatalog der FN fasst die grundsätzlichen Regelungen für Gebisse, Sporen und die weitere Ausrüstung je Kategorie mit entsprechenden Abbildungen zusammen. (Download hier)

- Bei Auswahl eines Produktes im Sprenger Onlineshop ist ein Hinweis auf die LPO-Zulassung hinterlegt.

- Die komplette LPO in gedruckter Version erhalten Sie beim FNverlag. (Link folgen)

Bei der Nutzung von Kandare und Unterlegtrense dürfen unterschiedliche Materialien (Metalle oder Kunststoff) kombiniert werden. Ausnahme: nachweislich gesundheitsschädigende Kombinationen.“ (Quelle: LPO 2018, S. 83 und S. 291).

Am 01. Januar 2018 tritt die neue LPO in Kraft. Auch beim Einsatz von Gebissen und Sporen wird es Änderungen geben.

So hat sich beispielsweise die Bemessungsgrundlage der Sporenlänge geändert. Hier hat man sich an die Regelung der FEI angepasst, weshalb zukünftig nicht mehr die Länge des Sporenhalses ausschlaggebend ist, sondern die ab dem Stiefel gemessene Länge.

Bei den Gebissen sind insbesondere in der Disziplin Springen Änderungen zu beachten. Bisher konnte ab der Klasse M eine beliebige Zäumung mit Gebiss und/oder Zäumung mit oder ohne Reithalfter verwendet werden. Ab dem 01. Januar 2018 ist dies erst in Prüfungen ab M** erlaubt.

Dafür sind zukünftig in Springpferde-, Geländepferde-, Jagdpferde-, Spring- und Gelände-LP ab Kl. A Drei-Ringe-Gebisse zugelassen. Zulässige Zügelbefestigung: Ein Paar Zügel in den großen Ringen oder ein Paar Zügel in den kleinen Ringen. Nicht zulässig in Verbindung mit Hannoverschem Reithalfter.

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